Natalia war erleichtert, dass sie das Telefon so leicht abgeben konnte. Es war sperrig und wie bereits erwähnt - sie wusste nicht, wie sie es hätte bedienen können. Sie wollte vorschlagen, dass sie nun gehen könnten, doch Elly wurde anscheinend gerufen. Irgendwie sah diese Person Elly etwas ähnlich, zumindest die Friseur war gleich. Aber sonderlich begeistert schien Elly nicht zu sein, denn sie versuchte abzuhauen. Sie versuchte es, denn sie stolperte. Nun, wenigstens hatte sie als erstes Dreck auf der Kleidung, das Mädchen schien tatsächlich in vielen Dingen gut zu sein. Aber irgendwie ärgerte es Natalia ein kleines bisschen. Sie beobachtete, wie Welner die Karte an sich nahm, wer konnte schon wissen wie lange das Streigespräch der beiden dauern würde? Irgendwo wollte Natalia Elly helfen. Aber es schien um ein Thema zu gehen, wo sie wahrscheinlich wenig hätte helfen können. Nun, es ging um Kekse und ein Zelt, so wie Natalia es verstanden hatte. Vielleicht wollte er vorhin auch welche abhaben und war eifersüchtig? War es ihr Freund, der sauer war, dass sie in verschiedenen Gruppen waren? Wobei, es war ihr erster Tag und sie hatte doch gemeint, noch niemanden zu kennen, oder?
Natalia war etwas erleichtert, als ihre Gedanken von dem rothaarigen Jungen unterbrochen wurden und nickte zustimmend. Er hatte vermutlich recht, die beiden würden es bald klären und Elly würde sie schon einholen.
Welner hatte sie nach ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit gefragt. Was sollte sie antworten? Die ehrliche Antwort? Wobei, konnte sie ehrlich sein? Also, kannte sie tatsächlich ihre Durchschnittsgeschwindigkeit? Sie hatte diese noch nie gemessen. Dennoch entschied sie sich, ihm die ehrlichste Antwort zu geben, die sie wusste: "Ich habe noch nie gemessen. Aber wenn es dir als Vergleich genügt: Ich habe auf Verfolgungsjagden bisher immer einen ganzen Tag rennen können. Falls dir diese Aussage irgendwie weiterhilft. Wie ist das bei dir?", fragte sie und hoffte, er würde nicht nach den Verfolgungsjagden fragen. Wobei, da könnte sie ja eventuell die Wahrheit etwas verändern.
Etwas erstaunt beobachtete sie ihn, wie er über den Zaun sprang. Nun, sie war erstaunt weil sie ihn tatsächlich nicht für sportlich gehalten hatte. Nicht dass die Figur nicht gepasst hätte. Aber irgendwie hatte sie es sich dennoch nicht vorstellen können. Noch überraschter war sie, als er ihr seine Hand anbot. Nun, es würde bestimmt nicht schaden, seine Hilfe anzunehmen. Sie waren ein Team. Aber er musste ja nicht wissen, dass sie es auch ohne seine Hilfe geschafft hätte. Außerdem... würde es vielleicht den Teamgeist oder die Zusammenarbeit stärken.
Bevor sie ebenfalls über den Zaun sprang, sah sie zu Elly. Sie umarmte den Jungen. Wahrscheinlich war ihre Vermutung von Freund richtig gewesen. Wenn sie sich nun versöhnt hatten, würde sie bestimmt bald aufschließen. Dann nahm sie seine Hand mit einem "Vielen Dank" an und sprang über den Zaun.
"Sie wird bald kommen, sollen wir hier warten? Oder sollen wir noch etwas weiter laufen? Glaubst du, es war falsch sie alleine zu lassen? Immerhin.... sie scheint so.... na ja, ich würde ihr nicht zutrauen, dass sie sich wehren kann. Aber vielleicht ist sie ja stärker, als wir denken und wir müssen aufpassen....", letzteres klang wirklich besorgt. Dann sah sie sich um. Der Wald hatte Trampelpfade, also dürfte die Wanderung so oder so nicht wirklich problematisch werden. Aber eventuell die Nahrungsversorgung. "Wie viel isst du am Tag?", fragte sie Welner, während sie wartete. "Immerhin sollten wir wissen, wieviel wir besorgen müssen."