3 days 2 nights the Schooltrip

Oh Gott, warum konnte sich eigentlich nicht der Boden auftun und ihn verschlucken? Alfred wurde sofort rot. Knall rot. Als er Natalias Antwort auf die Frage der Belgierin hörte. Eigentlich hatte ja schon die Frage gereicht, das sein Gesicht die Farbe einer reifen Tomate annahm.
Doch jetzt war er völlig durch den Wind.
Irgendwie brachte er ein völlig unsicheres, sehr sehr leises „Danke“ zustande und starrte verlegen zu Boden. Oder eben ins Wasser, denn Boden konnte er nicht so recht erkennen. Auch wenn er sich ziemlich sicher war, das die Weißrussin mit alle eindeutig übertrieben hatte. Es reichte ihm aber auch wenn nur sie das dachte … oder zumindest behauptete.
Abwehrend schüttelte er den Kopf und zur Vorsicht beide Hände, als sie sich zu entschuldigen begann. Dann war er also doch kein Lügner, zumindest nicht was die Beschuldigung der Weißblonden anging. Immerhin war er wirklich Single. Was ein ziemlich trauriger Kommentar zu seinem Leben war, wie ihm auffiel, jetzt wo es so offen in die Runde posaunt wurde. „Aber nur weil, also, ich hab ja eh keine Zeit für sowas und …“ Alfred merkte selber wie seine Stimme mit jedem Wort leiser wurde, also konnte er es sich auch sparen seine Erklärung zu Ende zu bringen. „Is‘ ja auch egal.“
Er seufzte und als Carlos wieder zu ihnen stieß und irgendwie gewollt oder nicht damit die erste Runde einläutete, lehnte sich der Blonde vor um sich ebenfalls eines der Essstäbchen aus der Hand des Schotten zu besorgen. „Ist wie Wahrheit oder Pflicht,“ erklärte er schließlich Natalia, sprach jedoch zu dem kleinen Holzspieß in seiner Hand, „nur das man nicht weiß wen es trifft.“ Und das man sich daher auch nicht aussuchen konnte, ob man etwas tun oder etwas erzählen wollte. „Die Stäbchen sind Nummeriert,“ fuhr er nach einem kurzen Moment fort und drehte seines so das die Weißrussin die kleine 6 drauf sehen konnte (er hielt es doch für sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet sie  gleich in der ersten Runde den König ziehen würde und irgendeinen Vorteil dadurch haben würde seine Nummer zu kennen), „nur eines hat eine andere Markierung – das ist der König.“ Bei diesen Worten wanderten die Augen des Blonden kurz fragend zu Carlos, damit dieser Einwand erheben konnte, falls er sich täuschte und ihr König bei seinen Stäbchen, doch ebenfalls nur eine Zahl hatte. Vielleicht tat er ja auch seinen teil der Erklärung dazu und verriet ihnen welches Symbol der König war. „Und der König entscheidet wer, eine oder mehrere Personen etwas machen müssen. Sowas wie, was weiß ich, die zwei Muss eine peinliche Kindheitsgeschichte erzählen oder sagen in wen er verliebt ist oder sowas. Oder aber Dinge wie,“ Alfred zögerte Kurz entschied sich dann aber einfach das Beispiel aus Persona zu benutzen, „Spieler vier muss Spieler sieben eine Kuss geben.“ – RIP Kanji – „Ich denke die einzige Regel,“ dieses Wort setzte er mit den Fingern in Anführungszeichen, „an die man sich halten sollte ist: was du nicht willst das du nicht tust das füg‘ auch keinem Anderen zu.“ Außerdem musste man während der erste Minute auf seinem Podest stehenbleiben und sollte tote Mitspieler nicht aufessen… ha ha ha

Selbstverständlich hatte Anri längst eine bissige Erwiderung auf den Lippen, die von einem ungläubigen Schnauben hätte eingeleitet werden sollen. Erstens mal, hatte sie nicht mal mit Natalia über ihren Freund gesprochen, sondern mit Eliza und dann war es ja wohl auch nicht ihre Schuld, dass die Weißrussin so egozentrisch und gleichzeitig unsicher war, dass sie alles auf sich bezog! Und (das vielleicht wichtigste von allem), ganz egal was Natalia und Matthew sagten, Alfred sah zwar nicht schlecht aus, aber zum Sexiest man alive würde der Amerikaner sicher nicht gekürt werden. Da gab es doch eine ganze reihe Schauspieler, denen sie den Vorzug geben würde, nicht zu vergessen und viel größer, viel blonder und allgemein viel besser aussehend war da natürlich noch ihr Freund!
Und was das anging war sie sicher nicht die einzige die Natalias Behauptung widersprechen würde. Zufrieden warf sie Sophie einen Blick zu, doch eben diese war es, dank derer Anri ihre Worte im Hals stecken blieben. Hallo! Natürlich wusste sie das die Bretonin und Natalia beste Freundinnen waren – auch wenn sie noch immer nicht verstand warum – doch eigentlich hatte die Blonde gedacht, das Sophie es eher als ihre Lebensaufgabe erachtete, ihre Freundin auf den Rechten weg zu führen. Nicht alle ihre Macken mit Ja und Amen abzusegnen.  
Da Sophie wieder erwartend nicht widersprach, dass es durchaus besser aussehende Kerle gab – von denen einer ganz zufällig anwesend war, er selbst – konnte Welner nicht umhin leicht genervt die Augen zu verdrehen und Carlos mit einem sehr ehrlichen „mal mehr mal weniger“ zu Antworten. Und auf zwei ganz verschiedene Arten, aber das war ja nicht die Frage gewesen …
Er hatte noch immer drei Stäbchen in der Hand und da noch niemand in schmutziges Grinsen versunken war, sollte er entweder verdammt froh sein, dass sie nicht am Pokern war, oder aber der König war noch immer darunter. Schon einen Moment später, war der Schotte sich ziemlich sicher das er an die Belgierin gefallen war. Die so zufrieden aussah wie Billy the Puppet wenn Jigsaw mal wieder ein Spiel spielen möchte.
Blieben noch er und Natalia und als diese sich entschieden hatte blieb für ihn nur noch die Nummer acht. „Nun denn, your Highness, wie lauten eure Befehle?“
Anri überlegte einen Moment. Irgendwie spuckte ihr die Idee im Kopf herum jemanden los zu schicken ihnen vorsichthalben noch mal ein wenig was Alkoholisches zu besorgen, das würde das Spiel sicher noch um einiges Interessanter machen. Allerdings schien es ihr doch etwas gefährlich direkt unter der Nase ihrer Lehrer im Hotelshop Schnaps zu kaufen. Und vielleicht sollten sie wenigstens sollten sie mit was Leichtem anfangen um noch eine Art Steigerung zu ermöglichen. „Hmm, also ich denke ... zur Einleitung sollte es etwas Lustiges sein sowas wie: Nummer 5, Spiele eine Szene aus deinem Lieblingsfilm nach.“ Und damit war die Aufgabe entschieden!

War es nicht eigenartig wie sie alle noch mal eben schnell das ein oder andere loswerden mussten bevor sie ihr Spiel beginnen konnten? Als stünde die unmittelbare Gefahr im Raum einer von ihnen könnte dabei drauf gehen oder zumindest etwas sagen oder tun müssen, das sein oder ihr Soziales leben ruinieren könnte. Nicht das Welner irgendwie besser wäre. Denn auch wenn Sophies Protest auf seine Worte doch recht schwach ausfiel, kam er nicht umhin ihr sacht in die Wange zu keifen: „wie wäre es denn mit umsetzen“ scherzte er halbherzig. Sicher, das das, was sie Bretonin grade deutlich mehr interessierte sich ihnen gegenüber abspielte.

Eigentlich wollte Alfred sich ja gerne einen Kommentar verkneifen, hatte die Brünette eben auf Durchzug gestellt, als Natalia vor allem verkündet hatte das Alfred Single war und er dies – nett kaschiert mit einer halbherzigen Ausrede – bestätigt hatte? „Nichts?!“ sagte er nun recht barsch und war froh darum das Anri die erste Runde bereits eingeleitet hatte. Er war auch recht froh darum das sie einen so … netten einstig gewählt hatte, zumindest für ihre Verhältnisse. Und dennoch war der Blonde auch ganz froh darum nicht selbst ausgewählt worden zu sein. Wobei, er irgendwie schon gerne eine Szene aus Batman nachgestellt hätte … wenn er mehr angehabt hätte. Außerdem war es vielleicht etwas gutes so früh mit sowas dran zu kommen als später mit was weniger nettem.
Auch wenn Elizabeta sich wirklich etwas Actionreicheres hätte aussuchen können, klatschte Alfred ein zwei Mal in die Hände, immerhin hatte sie sich getraut und für jemanden der nicht mal Mario Kart kannte war das vielleicht das Äußerste an Filmkenntnissen.

Anri hingegen schnaubte nur. Allerdings war die Geste nicht den Schauspielkünsten der Ungarin gewidmet (wobei fraglich blieb wieviel Talent man benötigte um einen Moai zu imitieren), sondern mal wieder Carlos. „Natürlich, ich vermute mal dir wäre ‚Fifty Shades of Grey‘ lieber gewesen. Da wärst du ihr sicher liebend gern als Komparse zur Seite geeilt.“

„Ähm eww?!“ Grinsend lehnte sich der Amerikaner vor und drückte auch sein Stäbchen in Anris Hand.

Ein Kopfschütteln war Welners erste Reaktion ein spöttisches „Warum überrascht mich diese Reaktion nicht?“ die zweite. Aber da gab es ja noch jemanden der auf diesem Naiven-level war. „Sophie war das nicht auch dein Lieblingsfilm?“ Zumindest gesehen musste sie ihn schon mal haben, immerhin hatte sie am Nachmittag auf den Fest eine sehr überzeugende Anastasia gegeben.  Im Fahrstuhl eher weniger … „oder war es ‚die Ritter der Kokosnuss‘?“

„Ich würde auf letzteres tippen“ scherzte Anri und lehnte sich nun ihrer Seits vor um die Restlichen Stäbchen von den Versammelten zurück zu nehmen und dann mit einem „Neue runde neues Glück“ mit verdeckten Nummern leicht gemischt wieder vorzustrecken.

Anri warf Natalia einen bösen Blick zu. „vielleicht sollten einige von uns einfach nur hin und wieder nachdenken ehe sie was sagen“ oder tun. Was im Falle der Weißrussin beides nicht schaden könnte. Besonders dann wenn man sich mit jemanden anlegte der die eigenen Geheimnisse Kannte. Tatsächlich missfiel es der Belgierin so sehr, wie Natalia das ganze nach wie vor so auslegte, als wäre sie die Böse hier, das der Gedanke ihr (und gegebenenfalls auch Elizabeta) Alfred unter der Nase weg zu schnappen erstaunlich verführerisch war.
Irgendwer musste diese Bauerntölpel wohl daran erinnern wer hier die Queen B war.

„Boy, that escalated quickly“, scherzte Alfred und schüttelte den Kopf als Carlos ihnen als ihr neuer König die neue Aufgabe stellte. Aber es gab kein Entkommen. Der Befehl des Königs war absolut. Hatte er es nicht bereits gedacht, es wäre vielleicht nicht so schlecht gewesen, sich bei der ersten Aufgabe ein klein wenig zu blamieren.  „Hast du eine Ahnung, wie schwer es jetzt wird ein Stächen zu ziehen?“ So schwer schien es dann aber doch nicht zu sein. Außerdem war es auch eine gute Ablenkung um nicht auf Elizabetas seltsame Fragen antworten zu müssen. Was genau wollte sie eigentlich von ihm?
Die Finger des Blonden hingen einige Momente ratlos über den Stäbchen in der Schwebe, doch hellte sich seine Mine kaum das er sich für eines entschieden hatte schon wieder auf. Triumphierend riss er die Arme in die Luft und rief „Safe!“ Home Run! „Hier,“ damit reichte er sein Stächen direkt weiter an Carlos, der nun ja in der nächsten Runde des nehmen müsste was überbleibt.

Damit hatten die meisten Stäbchen schon wieder ein zuhause gefunden. Als Sophie ihres hochhielt war Welner doch erleichterter, als er jemals irgendwem gegenüber zugeben würde. Zumal die Reaktion auf der anderen Seite des Beckens mehr als deutlich machte das Matthew eines der passenden Stäbchen bereits gefunden hatte. Ungeduldig mit den fingern Schnippend wurden ihm die zwei verbleibenden unter die Nase gehalten und mit leicht gehobenen Brauen sah er fragend die Belgierin an, die eine unangenehme Mörder Aura verströmte.
Wiederwilliger als ihm lieb war, entschied er sich für das linke der beiden und stellte erleichtert fest das es nicht die 4 oder 5 war. Nicht nur das er absolut keine Lust gehabt hätte den Nackedei-Kanadier hier vor aller Augen zu befummeln – oder noch schlimmer sich von ihm befummeln zu lassen – was noch viel schlimmer gewesen wäre, wäre seinen Platz aufzugeben. „Sieht so aus als wären wir schon wieder nur Zuschauer“ murmelte er in Sophies Ohr „dabei hätte ich so viele Schöne Aufgaben für dich.“ Selbstverständlich nur um ihrem ‚niemals‘ etwas entgegen setzen zu können.

Anri drehte das letzte Stäbchen in ihrer Hand und sah etwas nachdenklich auf die Zahl, es war weder die 4 noch die 5 also war sie wohl diese Runde raus. Anders als Matthew der es doch etwas zu offensichtlich machte das er nicht dran sein wollte. Immer noch recht böse auf die Weißrussin schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen „damit wären wir wohl durch“ sagte sie, erhob sich und nahm Sophie und Welner ihre Stächen ab, ehe sie alle drei ebenfalls an ihren König weiter gab.

Dann baute sie sich vor Alfred auf, der seinem Bruder ein mitleidiges Lächeln schenkte als er sagte „ich glaube nicht das das verlieren des Stäbchens bedeutet das sich deine Nummer ändert, man.“ Selbst wenn der Blonde seine Nummer aus unerklärlichen gründen nicht gesehen oder vergessen haben sollte, so hatten ja immer noch alle anderen ihre und spätestens dadurch würde klar werden welche er gehabt hatte...

„Das sicher nicht“ unterbrach die Blonde ihn in einem ton den sie für verführerisch hielt und warf einen flüchtigen Seitenblick auf Natalia, die offenbar mal wieder versuchte ein aufgesetztes Gespräch zu führen „aber vielleicht willst du ihm ja seine Bürde abnehmen, wenn ich dir verrate welche Nummer ich habe.“ Simples Ausschlussverfahren, weder Carlos noch Alfred, noch sie und schon gar nicht Sophie und Welner hatte es getroffen. Blieben also noch Natalia und Elizabeta und es war der Belgierin auch eigentlich ziemlich egal wer von ihnen wirklich das zweite Stäbchen hatte. Sie glaubte nicht das eine von ihnen den Schneid haben würde, Einspruch zu erheben. Und sich der Demütigung hinzugeben, sich vor allen Befummeln zu lassen zu wollen. „Mein Höschen musste ich in der Umkleide zurück lassen,“ fuhr sie daher an Alfred gewandt fort, „aber wenn du willst könnte ich dir als ausgleich das hier anbieten“ damit zupfte sie leicht an ihrem Handtuch.