Damit war offenbar die Bar eröffnet. Doch der Schotte war sich nicht sicher ob das nun etwas gutes oder schlechtes war. Nicht die Tatsache, das sie wohl doch alle noch ein wenig Lust hatten sich hier zu amüsieren und erst recht nicht, das endlich mal Alkohol involviert war, aber das das bedeutet das sie (mal von Matthew und Yekaterina abgesehen) sich hier wie selbst verständlich über seinen Alk her machten war fragwürdig. Wobei er sich sicher war das er das nicht alleine für sich besorgt hatte – unterbewusst irgendwo. Und er war sich natürlich auch klar darüber wie blöd er sich vorgekommen wäre, wenn ein jeder jetzt erst gefragt hätte – ebenfalls irgendwo im Unterbewusstsein. Und vielleicht wollte er sich auch einfach noch ein wenig über sie alle ärgern – selbstverständlich auch unterbewusst.
Als die Ukrainerin ihm endlich die Flasche abnahm wandte er sich wieder zu Sophie um und zuckte nur mit den Schultern „Ich bin ein knapp zwei Meter großer,“ „gruseliger,“ warf Anri mit ein, „Ausländer, glaubst du wirklich die Mini-Menschen hier trauen sich danach zu fragen?“. Es sollte eigentlich ein Witz sein, aber da er tatsächlich sehr selten nach seinem Ausweis gefragt wurde, war da vielleicht doch etwas dran. Dennoch fehlte seiner Geschichte etwas Unterhaltungswert. „Und wenn doch mal einer fragt habe ich das,“ damit kramte er einen Pass aus seiner Tasche und schwenkte ihn vor der Brünetten durch die Luft. „Den habe ich von diesem Kerl, der total klischeehaft immer mit seinem langen braunen Mantel bei uns auf den Schulgelände rumhängt – du weißt schon wie der junge bei Disneys große Pause.“ Okay das war auch nicht sooo unterhaltsam, aber doch mal ein ganz anderes Thema als sonst. Vielleicht sollte er ihr aber lieber nicht erzählen, das er nicht nur gefälschte Pässe hatte, sondern auch Hausarbeiten und die Prüfungen von den vorherigen Jahrgängen im Angebot hatte.
„Willst du auch einen? Dann gehen wir ins Victrola – aber du bräuchtest ein paar Highheels.“ Witzelte er und hielt seine Hand ein Stück über Sophies Kopf, als müsse sie auch eine bestimmte Größe haben und nicht nur einen gefälschten Ausweis.
„Sie kann nicht ins Victrola!“ sagte die Belgierin sofort und entschieden, „Viel wichtiger als ein gefälschter Ausweis ist nämlich,“ erklärte sie mit Tadelnd erhobenen Finger „das man sich nicht ansehen lässt das man etwas verbotenes tut. Also sollte man nicht Rot anlaufen oder – oh wer ist das den nochmal gewesen? – oder sagt schnell man sei bereits Volljährig wenn der Kassierer einen Moment innehält. Das ist wie zu sagen man hat etwas nicht gemacht noch ehe irgendwer etwas vermutet. War das Gilbert?“
Die beiden begannen bei dieser Erinnerung zu lachen bis sich das Gespräch wieder in eine Andere Richtung umwande. Als es schließlich darum ging warum man Klopfer Klopfer nannte, hatte Welner selbst grade einen in die Hand genommen und aus Ermangelung eines Tisches auf die die Handfläche geklopft. Gewohnheiten waren aber auch schlecht abzulegen… Doch schon als Yekaterina wie Alfred – fast exakt wie Alfred! – der Brünetten antwortete überlegte er ihr neben dem Bier auch noch ein zwei der Kurzen in die Hand zu drücken nur damit sie weiter still war und trank statt dumme Dinge von sich zu geben. Der Schotte kämpfte stark mit den Fürs und Wieders, sich ebenfalls zu Sophie zu drehen und ein drittes mal zu verkünden, das man die kleinen Flaschen zum Spaß auf den Tisch klopfte , nur um noch einmal zu unterstreichen wie unnütz und blöd sich die Blonde mal wieder benahm, entschied sich dann jedoch dagegen, denn dann würde das ganze wie ein Witz aussehen, nicht wie das traurige Ergebnis ihrer sozialen Unbeholfenheit.
Ach ihre nächste Aktion sprach nicht unbedingt für Einfühlungsvermögen. In mehr als einer Hinsicht, zum einen war es doch sehr unsozial sich bei einem Sixpack und sieben Leuten noch ein zweites zu nehmen und zum anderen schmiss sie sich schon wieder dem Kanadier an den Hals. Was lustig gewesen wäre , wenn es nicht einfach nur traurig wäre. „Ein Zahlenspiel wäre für den Anfang lustig“ sagte die Belgierin und lugte an der Blonden vorbei zu Matthew, „Aber du gehörst zu den Smarten hier – also wärst du unfair im Vorteil, meinst du nicht?“ Grinsend wandte sie sich wieder an die anderen „Was haltet ihr davon wenn wir das Level gleich etwas höher ansetzen und uns das Szenario hier dabei zu nutzen machen?“ Mit einer ausladenden Geste deute sie auf die vielen Stände und Aktivitäten. „Wir könnten, erstmal Nachschub besorgen,“ je betrunkener sie werden würden desto härter würde es später werden überzeugend Welchen zu kaufen, „und dann versuchen wir uns an den Ständen hier, Dosenwerfen, dahinten kann man Schießen und dieses Lustige ding mit den Fischen gibt’s auch, der, oder die Verlierer müssten trinken und dann geht’s zum nächsten stand.“